REPORTAGE

Beeindruckende Architektur

Bauwerke aus vergangener Zeit

Das Fort Amber ist Kernstück der gleichnamigen Kleinstadt.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS
Fotografien von Thomas Urbany
Veröffentlicht am 30. November, 2019

Heute besuchen wir Jaipur und die Kleinstadt Amber. Dies ist Teil fünf meines Reiseberichtes als Teil einer Reisegruppe des Reisebüros Scharff in Indien.

Mit dem Bus durchqueren wir Jaipur auf dem Weg zu der im Tal des Aravalligebirges liegenden Kleinstadt Amber. Noch heute wird die Stadt von einer ca. 20km langen Stadtmauer umgeben.

Elefanten bringen Touristen hoch zum Fort Amber.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 56mm f/1.2 R

Meine Wahl fällt auf den Jeep als Fortbewegungsmittel hoch zur Festungsanlage.

Elefantenreiter bringen Touristen hoch zum Fort. Mitte: Ein recht versteckt gelegener Hindutempel auf dem Weg hoch zum Fort. Rechts: Der Blick auf die Kleinstadt von oben. Das Dach des Tempels hebt sich von der Umgebung ab.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS

Für mich sorgt die Entdeckung des Tempels für einen kurzen Zwischenstopp. Der Großteil der hier lebenden Bevölkerung besteht aus Hindus.

Der Jagat Shiromani Tempel am Fuße des Fort Amber
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS

Wir setzen unsere Fahrt im Jeep zur Festung weiter fort.

Für die Touristen, die weder zu Fuß, noch auf dem Rücken eines Elefanten zum Fort Amber gelangen wollen werden Jeep-Fahrten angeboten.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS

Wir erreichen das Fort zeitgleich mit den Elefanten. auf dem Großteil des Geländes der Festungsanlage können wir uns frei bewegen.

Von den Mauern des Forts hat man einen weiten Blick über das Tal. Über die Bergkämme hinweg erstreckt sich die Stadtmauer.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS

Wir betreten das Innere des Fort Amber durch das Sonnentor. Über dem Tor gibt es große Gitterfenster. Die Gitter dienten dazu, dass die Frauen des damaligen Herrschers ihn Willkommen heißen konnten, wenn er nach langer Abwesenheit ins Fort zurück kehrte. Dazu warfen sie Blumen durch die Gitter auf den Hof vor dem Tor.

Blick ins Tal und auf die Straße, auf der die Elefanten die Besucher des Forts transportieren. Rechts: Das sogenannte Sonnentor.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS

Auf dem Gelände des Fort Amber bewege ich mich frei und erkunde viele Gänge und Räume der Anlage.

Viele Menschen abreiten im Fort.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 56mm f/1.2 R, XF 35mm f/1.4 R, XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS

Von der Festung aus erhält man ebenfalls einen Blick auf die viel weniger besuchte Hochburg, die zum Schutz des Fort Amber diente: Das Fort Jaigarh. Die Hochburg, die ebenfalls die damalige Waffenkammer enthielt, befindet sich ungefähr 122m über Amber.

Impressionen des Fort Amber. Bild rechts: Oben auf dem Berg thront das Jaigarh Fort.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS, XF 56mm f/1.2 R, XF 35mm f/1.4 R

Wir fahren zurück nach Jaipur. Dort verbringen wir den Nachmittag in Kleingruppen in der Altstadt. Blickfang an der Hauptstraße ist der Hawa Mahal, übersetzt bedeutet das Palast der Winde.

Der Palast der Winde ist ein beliebter Ort für ein Foto.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS, XF 56mm f/1.2 R

Die Fassade zur Straße hin enthält 953 kleine Fenster. Jedes dieser Fenster ist kunstvoll gestaltet und vergittert. Diese dienten den Frauen am Hofe dazu, Festlichkeiten zu beobachten, die zu Ehren des Herrschers oder aus religiösen Gründen stattfanden, ohne selbst zu sehen zu sein.

Der Palast der Winde in der Altstadt von Jaipur. Rechts: Der Innenhof einer Schule an der Straße.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS, XF 56mm f/1.2 R

Mein Weg führt mich weiter entlang der Hauptstraße der Altstadt.

Um das Probieren von Masala Chai kommt man in Indien nur schwerlich herum. Man bekommt ihn nicht nur in Restaurants, sondern an jeder Straßenecke. In Indien ist es das Getränk für Jedermann.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 35mm f/1.4 R

Masala Chai heißt soviel wie „Gewürztee“ und bezeichnet ein Getränk aus Schwarztee, Milch, Zucker und einer Gewürzmischung. Ich glaube, es verging kein Tag, an dem ich keinen Masala Chai getrunken habe. Er wird beispielsweise als Standardgetränk zum Essen serviert.

Ein Mann hat seinen Tee-Stand vor einer Schule aufgebaut. In regelmäßigen Abständen holen sich Schüler eine Kanne Tee bei ihm ab. Später ist mir aufgefallen, dass ich ihn im Innenhof der Schule fotografiert hatte. Zu dieser Zeit hatte er seinen Stand geschlossen und auf dem Hof der Schule Tee verteilt.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 35mm f/1.4 R

Kurze Zeit später begegne ich einer indischen Familie, die mich um ein Foto bittet. Einige Familienmitglieder tragen  traditionelle indische Kleidung, andere, vor allem die jüngeren Kinder, moderne westliche Kleidung.

Eine Familie in Jaipur. Sie gehören womöglich der zweiten Kaste an.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS

In Indien werden freilebende Tiere respektiert und gefüttert. Auf dem Busparkplatz, den wir als Treffpunkt festgehalten hatten beobachte ich, dass neu ankommende Busse zunächst vor dem Parkplatz stehen bleiben und ein paar Jungs daraufhin eine Schar Tauben verjagen, die auf dem Parkplatz nach Futter gesucht hat. Die Tiere hier haben sich sehr an den Menschen gewöhnt. Umso weniger Angst haben sie vor Menschen und auch vor Autos.

Im Straßenverkehr legt man in Indien großen Wert darauf, kein Tier zu verletzten.

Ein Junge scheucht Tauben auf einem Busparkplatz auf. Man achtet darauf, keine davon zu überfahren.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 56mm f/1.2 R

Kurze Zeit darauf begegne ich einer Gruppe Kinder, die neben dem Busparkplatz spielt. Als sie mich sehen, posieren sie und geben mir zu verstehen, dass sie fotografiert werden wollen. Sie gehören der untersten Kaste an. Schnell wird mir bewusst, dass diese Kinder in ihrem Leben womöglich niemals ein Foto von sich in Händen halten werden.

Ich nehme mir fest vor, auf meiner nächsten Reise eine Sofortbildkamera mitzunehmen, um solchen Menschen Fotos in die Hand drücken zu können. Das wäre wahrscheinlich das größte Geschenk, das ich ihnen in dieser Situation bereiten könnte.

Eine Gruppe Kinder posiert ausgelassen vor der Kamera. Für einen Moment scheinen sie ihren Alltag zu vergessen und fühlen sich wahrgenommen und gewertschätzt.
Fotografiert mit Fujifilm XT-3, XF 56mm f/1.2 R, XF 35mm f/1.4 R

Der Tag heute war lang und ereignisreich. Ich bin sowohl auf beeindruckende Bauwerke gestoßen, wie auch auf interessante Menschen. Je mehr ich den Menschen hier näher komme, desto mehr beobachte ich, wie sie füreinander sorgen und, dass sie trotz teilweise widriger Lebensumstände Glück empfinden.